Die private Krankenversicherung für Beamtenanwärter

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Beamtenanwärter (Beamte auf Widerruf) haben wie Beamte auf Lebenszeit Anspruch auf Beihilfe. Da ihr Dienstherr damit einen Teil ihrer Krankheitskosten übernimmt, können sie sich zu günstigen Konditionen privat krankenversichern. Denn die PKV muss lediglich die Restkosten decken, die nicht durch die Beihilfe übernommen werden. Dieses Modell und die vergünstigen Ausbildungstarife machen eine private Krankenversicherung für Beamtenanwärter besonders lukrativ.

Die private Krankenversicherung für Beamtenanwärter: Günstiger Versicherungsschutz

Auch für Beamte besteht wie auch für alle Arbeitnehmer und Selbstständige in Deutschland eine Versicherungspflicht zur Krankenabsicherung. Doch sind sie von der „gesetzlichen Versicherungspflicht“ befreit. Das bedeutet, bereits mit der Verbeamtung auf Widerruf haben sie die Möglichkeit, sich von der Versicherungspflicht befreien zu lassen und eine private Krankenversicherung (PKV) abzuschließen.

Die PKV bietet gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung erhebliche Vorteile. Denn Beamte haben nur dann Anspruch auf Beihilfe, wenn sie sich privat versichern. Verbleiben sie hingegen als freiwillig versichertes Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse, entfällt ihr Beihilfeanspruch meist. Und da nur in wenigen Bundesländern der Dienstherr einen Zuschuss zur GKV erbringt, müssen sie den vollen Beitrag für ihre Mitgliedschaft in der Krankenkasse selbst bezahlen. Daher ist die PKV für Beamte fast immer deutlich günstiger als die GKV.

Bessere Leistungen in der PKV

In der Regel sind die Leistungen der privaten Krankenversicherung besser als eine Absicherung in der gesetzlichen Krankenkasse. Denn bei einer beihilfekonformen privaten Krankenversicherung können Beamtenanwärter einen bestimmten Prozentsatz der Krankheitskosten absichern – immer den Anteil, der nicht durch die Beihilfe gedeckt ist. Zusätzlich können sie weitere Leistungsbausteine vereinbaren. Zum Beispiel die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung. Auf diese Weise lassen sich sogar Leistungen versichern, die von der Beihilfe nicht gedeckt sind. Darüber hinaus sieht die PKV meist höhere Erstattungssätze in wichtigen Bereichen wie Zahnersatz und Zahnbehandlung vor.

Beamten Beratung online Bild Geschäftstreffen

Ein weiterer Faktor, der für die private Krankenversicherung spricht, ist, dass einmal vereinbarte Leistungen garantiert sind. Gesetzlich Versicherte müssen Leistungskürzungen hinnehmen, wenn diese durch den Gesetzgeber beschlossen werden. Die PKV hingegen darf ohne Einverständnis des Versicherten keine Kürzung des vertraglich vereinbarten Versicherungsschutzes vornehmen.

Vergleich: PKV vs GKV

Die folgende Übersicht verdeutlich die wichtigsten Unterschiede zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung für Beamtenanwärter.

Beitragsberechnung:

PKV: Ergibt sich aus Alter, Gesundheitszustand, Leistungsumfang und Beihilfeanspruch

GKV: Prozentual vom Einkommen/ von der Besoldung

Versicherungsumfang:

PKV: Frei wählbar, lässt sich durch den Einschluss von Zusatzleistungen aufstocken – einmal vereinbarte Leistungen sind garantiert

GKV: Gesetzlich vorgeschrieben, kann durch Krankenzusatzversicherungen ergänzt werden – Gesetzgeber kann Kassenleistungen kürzen

Arzt- und Klinikwahl:

PKV: Frei wählbar

GKV: Nur Ärzte mit Kassenzulassung und Behandlung in nächstgelegenen Kliniken

Versorgung bei Klinikaufenthalten:

PKV: Je nach Tarif Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung

GKV: Mehrbettzimmer und Behandlung durch diensthabenden Arzt

Medikamente:

PKV: Meist volle Erstattung – je nach Tarif Selbstkostenanteile

GKV: 10 % Zuzahlung für verschreibungspflichtige Medikamente (mindestens 5, maximal 10 Euro), keine Erstattung von rezeptfreien Medikamenten

Zahnärztliche Leistungen:

PKV: Keine Beschränkung auf Grundversorgung – Erstattung abhängig vom gewählten Prozentsatz und der Summenbegrenzung

GKV: Kostenübernahme 60 % der gesetzlichen Regelversorgung, höherwertigere Versorgung muss selbst bezahlt werden

Mitversicherung von Kindern/Ehepartnern:

PKV: Wenn Beihilfeanspruch besteht, günstige Restkostenversicherung mit separatem Beitrag für jede zu versichernde Person

GKV: Kostenlose Familienversicherung für erwerbslose Ehegatten und kindergeldberechtigte Kinder

Preiswerte Ausbildungstarife für Anwärter

Für Beamtenanwärter in der privaten Krankenversicherung gibt es spezielle Ausbildungs- oder Anwärtertarife. Diese entsprechen in ihrem Leistungsumfang einer vollwertigen Beamtenkrankenversicherung. Allerdings verzichtet der Versicherer für die Dauer der Ausbildungszeit auf die Bildung von Altersrückstellungen. Somit können sich in der Ausbildung befindende Beamte zu besonders günstigen Konditionen krankenversichern.

Die Ausbildungstarife gelten so lange, bis die Verbeamtung auf Probe erfolgt. Jedoch gibt es für die Anwärtertarife eine Altersgrenze, die Beamtenanwärter nicht überschreiten dürfen. Wie hoch diese ist, hängt vom jeweiligen Anbieter ab.

Umstellung auf einen vollwertigen Beihilfetarif bei Verbeamtung auf Lebenszeit

Erfolgt die Verbeamtung auf Probe, wird der Ausbildungstarif auf den „Normaltarif“ der Restkostenversicherung umgestellt. Ab diesem Zeitpunkt werden Altersrückstellungen gebildet, weshalb sich der Beitrag erhöht.

Bei der Umstellung müssen die Beamten keine erneute Gesundheitsprüfung durchlaufen. Der Versicherer legt den Gesundheitszustand bei Abschluss des Anwärtertarifs zugrunde. Eine Prüfung ist nur dann notwendig, wenn der Versicherungsschutz erweitert werden soll. Also wenn die Beamten weitere Leistungsbausteine einschließen möchten, die zuvor nicht versichert waren.

Wie geht es mit der PKV bei einer Anstellung oder Selbstständigkeit weiter?

Beamten Beratung online Bild Pfeile selbstständig angestellt

Insbesondere bei Lehramtsanwärtern/Referendaren ist nicht garantiert, dass sie nach ihrem Referendariat eine Stelle mit Verbeamtung (auf Probe) erhalten. Möglich ist auch, dass sie zunächst ein Angestelltenverhältnis eingehen müssen. Genauso besteht grundsätzlich die Option, dass nach der Ausbildung des Beamten der Schritt in eine Selbstständigkeit folgt. In diesen Fällen gibt es einige Veränderungen in Bezug auf den Krankenversicherungsschutz:

Angestelltenverhältnis

Folgt nach der Anwärterzeit keine Verbeamtung auf PROBE Lebenszeit, sondern ein Angestelltenverhältnis, tritt meistens die gesetzliche Versicherungspflicht ein. Die Referendare müssen sich dann in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern, wenn ihr Einkommen nicht die Versicherungspflichtgrenze von 64.350 Euro (Stand 2022) übersteigt.

Tipp: Schließen Sie dann eine Anwartschaftsversicherung ab, wenn eine Verbeamtung zum späteren Zeitpunkt wieder Ziel ist. So sichern Sie sich Ihren Gesundheitszustand oder auch die günstigen Konditionen Ihres jüngeren Eintrittsalters.

Selbstständigkeit

Da kein Beihilfeanspruch mehr vorhanden ist, muss eine vollwertige PKV anstelle der günstigen Restkostenversicherung abgeschlossen werden. Der Beitrag erhöht sich entsprechend.

Die Öffnungsklausel: Vereinfachter Zugang zur privaten Krankenversicherung

Beamte haben einen entscheidenden Vorteil: Sie können zu vereinfachten Voraussetzungen eine private Krankenversicherung abschließen. Und auch dann, wenn sie an Vorerkrankungen leiden sollten, die unter normalen Umständen den Abschluss einer PKV unmöglich gestalten würden.

Denn bei vielen Krankenversicherern besteht die Möglichkeit der sogenannten "Öffnungsklausel". Wird von dieser Gebrauch gemacht, darf der Versicherer den Antrag nicht ablehnen. Dafür haben die Beamten nach ihrer erstmaligen Verbeamtung sechs Monate Zeit, um die Öffnungsklausel zu beanspruchen.

Die Öffnungsklausel ist sinnvoll, wenn Beamte an schweren Vorerkrankungen leiden, die den Versicherungsschutz beeinträchtigen würden. Allerdings sehen diese Tarife einen Risikozuschlag von 30 Prozent vor. Zudem lassen sich lediglich Leistungen versichern, die auch von der Beihilfe gedeckt sind. Daher empfiehlt sich die Öffnungsklausel nur, wenn die bestehende Erkrankung tatsächlich zur Antragsablehnung bei allen Versicherern führen würde.

Die richtige PKV für Beamtenanwärter finden

Beamtenanwärter stehen einer Bandbreite an Ausbildungstarifen gegenüber. Die breite Auswahl an Absicherungen ermöglicht es ihnen, den optimalen Tarif zu finden. Noch dazu können sie während ihrer Ausbildung von vergünstigten Ausbildungstarifen profitieren. Dennoch sollte bei der Wahl einer passenden PKV der Fokus nicht auf dem Preis liegen. Denn ein späterer Wechsel des Anbieters ist immer mit Nachteilen verbunden. Um die richtige private Krankenversicherung als Beamtenanwärter zu finden, ist es wichtig, den eigenen Bedarf und die Ansprüche an den Versicherungsschutz zu kennen. Mit diesen Informationen können die Anbieter auf dem Markt verglichen und der optimale Tarif entsprechend den individuellen Ansprüchen ausgemacht werden. Gerne bin ich Ihnen dabei behilflich.

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